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CAD/CAM und Parfüm

6 August 2015

Dior, Guerlain oder Yves Saint Laurent – die Kundenliste von MOprojects ist ebenso exklusiv wie die Ideen der Architekten. Um diese wirtschaftlich zu realisieren, setzt der westfälische Ladenbauer auf „TopSolid'Wood“ als Kreativ- und Produktionswerkzeug für Entwurf, Präsentation, Konstruktion und Fertigungsdatenerzeugung.


I„Die Parfümflacons sind leider immer leer!“, seufzt Guido Lepping und deutet auf einige Musterfläschchen. „Derartige Muster stellen uns die Auftraggeber zur Verfügung, damit ein optimales Zusammenspiel zwischen der Präsentationsvitrine und den Produktenstattfinden kann“, erklärt der Sohn der Firmen inhaber Josef und Dorothe Lepping. Erist als IT-Manager beim Ladenbauer „MOprojects“verantwortlich für die Administrationder CAD/CAM-Lösung TopSolid. Der Innenausbaubetrieb aus Vreden im West-Münsterland verwirklicht ausgefallene Ideen renommierter Architekten für exklusive Geschäfte,wie Parfümerien oder Juweliere in Düsseldorf, London über Moskau bis Johannesburgoder Wellington. Auch im privaten Wohnambiente und bei Hotels hat sich MOprojects weltweit einen Namen gemacht.

Kreative Ideen wirtschaftlich umsetzen

„Wo die edlen Dinge der Welt zu Hause sind, haben Architekten und Designer oft ihre eigene Sicht der Dinge. Hier ist es wichtig, einen Möbelentwurf mit wenigen Mausklicks bzw. Änderungen von Parametern schnell und kurzfristig dem Kundenwunsch anzupassen“,stellt Systembetreuer Guido Lepping den Betriebsalltag vor. „Unsere Arbeitsbasis sind Skizzen, die in intensiven Gesprächen mit den Auftraggebern verfeinert werden, und zwar bis hin zu perfekten CAD-Daten.“Dabei setzt das Unternehmen seit fünf Jahrenauf „TopSolid'Wood“, eine CAD/CAM-Lösung des französischen Softwarehauses Missler Software, und die Zusammenarbeit mit Moldtech, dem weltweit größten TopSolid-Händler mit Hauptsitz in Salzkotten. Die Software ermöglicht eine durchgängige Integration von Konstruktion und Fertigung. Dass die Wahl auf diese CAD/CAM-Lösung fiel, begründet Geschäftsführer Josef Lepping mit der gelungenen Lösung zweier einfacher Testaufgaben: „Als internationaler Lieferant müssen wir uns schnell auf länderspezifische Eigenheiten einstellen können. So wurde ein Objekt auf Basis einer bestimmten Material dicke konzipiert. Nur durch Änderung dieses Maßes von 16 auf 19 mm ermittelt TopSolid alle abhängigen Bauteile neu. Auch die Änderung von einem gedübelten auf einen Gehrungskorpus ging schnell und fehlerfrei über die Bühne. Die damalige Entscheidung haben wir bis heute nicht bereut.“ Damals wurde bei MO projects eine eigene Lösung mit einem handels üblichen CAD-System abgelöst, heute arbeiten zwölf Mitarbeiter mit TopSolid.

Was kann die CAD/CAM-Lösung?

Vom einfachen Schrank mit Böden und Front bis hin zu einer vollständigen Ladeneinrichtung ermöglicht die Software-Lösung mit auf einander abgestimmten Modulen eine schnelle und fehlerfreie Konstruktion mitanschließender Fertigung. Von der schlichtenebenen Spanplatte mit Bohrungen bis zu komplexen 3D-Modellen für die Fünfachsbearbeitung reicht die Fähigkeit.Im Bereich „Draft“ erstellt man aus dem entwickelten Objekt die aussagefähigen Frei-gabezeichnungen für den Kunden und Fertigungszeichnungen. Die auf dem BAZ gefrästen Teile sind fertig zumLackieren bzw. für die Montage. Der rechte Platten-stapel ist auf dem Weg zur Kantenanleimmaschine.Visualisierung erleichtern die Produktpräsentation in 3D. Mithilfe des TopSolid-Viewerslassen sich auch kinematische Vorgänge überzeugend präsentieren. Auf Basis von Stücklistendaten erstellt ein ERP-System Produktionspapiere und unterstützt den Materialeinkauf. MTConnect, eine von Moldtech selbst entwickelte Schnittstelle, übernimmt dabei den Datenverkehr von und zum ERP-System. Natürlich ist jedes System nur so gut wie seine Grunddatenbank. Beschläge, Profile, Materialien, Werkzeuge mit ihren Geometrien, Fertigungseckdaten und Konstruktionsmethoden sind vor dem Start festzulegen und zu systematisieren – oftmals die gute Gelegenheit, historisch gewachsene Strukturen aufzulösen und neu zu organisieren.

Einblicke in den Fertigungsablauf

Aus Zeichnung und Parametern entstehen zunächst die Stücklistendaten. Diese werden ins ERP-System importiert und versorgen die Holzma-Optimierungssoftware „Schnittprofi(t)“ mit Materialdaten und Zuschnittmaßenjeder benötigten Platte. Daraufhin stellt das Bargstedt-Flächenlagerdie Rohplatten für die Holzma-Sägebereit. Dort werden wiederum die Rohteile erzeugt. Die Kantenanleimmaschinevon Homag wird nach Teilefertigungsauftrag manuell bedient. An der Schnittstelle zu den Weeke-Bearbeitungszentrenliefert TopSolid direkt Wood-Wop-Files. Auf diese Weise können die Mitarbeiter Änderungen von Kundenseite auch in letzter Minute noch relativ einfach vornehmen– ein Vorteil besonders in der„flexiblen Welt“, in der MOprojects operiert, wo Auftraggebern selbst nach dem „rien ne va plus“ noch Wünsche einfallen. Neben der Ausgabe in Maschinensprache„WoodWop“ bietet TopSolid ein weiteres Bonbon, das an anderen Arbeitsplätzen und in der Produktion gern genutzt wird: Ein Viewerzeigt das Gesamtprojekt, mit der Maus lässtes sich rundum drehen und in alle Einzelteilezerlegen. Für die Fertigung ergeben sich daraus wichtige Infos, die sonst eine Nachfrage beim Konstrukteur erforderten.Beispielsweise sind nicht eingetragene Maßedurch zwei Mausklicks schnell und genauermittelt. Als Ladenbauer sind die Münsterländer mit unterschiedlichen Materialien bestens vertraut. So wird derzeit eine eigene Abteilung für die Metallverarbeitung aufgebaut. Dort weiß man es zu schätzen, dass TopSolid– es kommt ja ursprünglich aus der Metallbearbeitung– auch die Blechbearbeitung„kann“, also Biegezugaben berücksichtigt, gebogene Zuschnitte zeichnet und Abwicklungenplottet, selbst, wenn beispielsweise ein ovaler Trichter gefordert wird.

Aufwendige Stücke, einfach konstruiert

Das Motto des international erfahrenen Ladenbauers Josef Lepping „Geht nicht, gibt's nicht!“ wird verständlich, wenn man den Ideen reichtum der realisierten Produkte sieht. So erinnert beispielsweise ein Tisch an eine edle, voll erblühte Calla (Calla palustris), ist aber wie ein Pilz oberseitig geschlossen.Er wurde schichtweise aus gefrästen und aufeinander geleimten MDF-Segmenten aufgebaut, als Ganzes geschliffen und in Bronzeoptik hochglanzlackiert. Nun bietet er den illustren Gästen einer Whiskothek das passende Ambiente, um edle Brände vor dem Erwerb zu verkosten. Allerdings wird sich wohl keiner dieser Gäste dafür begeistern, dass TopSolid die Kreationvirtuell in Scheiben schneidet, in Einzelsegmente aufteilt, Bohrungen einbringt, den Zuschnitt optimiert und die Daten für das Bearbeitungszentrum erzeugt. 

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